2024: Venus Jetzt! @ Basement Art
Das erste Idol, das die Menschheit braucht und sich schafft, ist die Frau, der erste Archetypus, der am Anfang der Geschichte aller Menschen steht, ist weiblich, sie ist die Urfrau, es ist die Leben schenkende und nährende Urmutter aller, Sehnsucht Idol, Versprechen und Erfüllung zugleich, es ist jede Frau.
Jahrhunderte lang wird das Bild die Realität der Frau politisch und religiös verzerrt. Es wird ein Opferbild und die Hetäre geschaffen, sie wird beschuldigt und gekreuzigt. Venus ist diese Urfrau in ihrer ganzen Pracht. Sie will keinem männlich orientierten Schönheits-Ideal entsprechen, erschreckend, befreiend und machtvoll feiert sie ihre Rückkehr in unsere Welt!! Irenas Bilder zeigen alle Facetten des Idols, von kämpferischer Macht, zu humorvoller Anspielung, die Frau auf dem Podest, ein Manifest aller Möglichkeiten, mit der immerwährenden Präsenz der Frau, sie ist überall, sie beherrscht den Raum oder versteckt sich, will sich finden lassen, oder bleibt gelassen in unserer Mitte.
Anna Rieder, Kunsthistorikerin
2024: Venus Jetzt! @ European Investment Bank
03/2024 Celebrating Women’s Month
The latest cycle by Bulgarian artist Irena Reichel, “Venus!Now”, was showcased in a two-week exhibition at the Vienna Office of the European Investment Bank. Renowned for her abstract paintings and her expressive exploration of the human mind and emotions, Reichel captivates audiences once again with this bold collection. The works in “Venus!Now” celebrate Venus von Willendorf, serving as a striking ode to femininity—a powerful force that can be seen as a liberator of the world.
This exhibition also added a compelling visual dimension to the second edition of the European Breakfast Series, hosted by the Vienna Office. Organized across Europe by local European Investment Bank offices, the European Breakfast Series aims to bring together key stakeholders for open discussions on topics of European significance.
Text zur Vernissage in Vienna Office of the European Investment Bank
2024: Der Weg der Seelen @ Lichtraum Eins
Lilith Medusa Persephone
Die Serie „Heldinnen“ untersucht den weiblichen Archetypus durch mythologische Erzählungen. In ihrer Neuinterpretation klassischer Figuren wie Lilith, Persephone und Medusa hinterfragt die Künstlerin konventionelle Narrative und verleiht diesen tragischen Heldinnen neue Bedeutungen.
Lilith wird als Symbol für Unabhängigkeit und weibliche Rebellion dargestellt, die ihre Rolle als Ausgestoßene akzeptiert und die Urkraft der Selbstbestimmung verkörpert. Sie ist die erste Heldin im Kampf um Freiheit. Persephone steht für Transformation und Wiedergeburt. Irenas Interpretation zeigt ihren Prozess der inneren Befreiung und die Suche nach Balance zwischen Licht und Dunkelheit.
Medusa, als Opfer von Gewalt und zugleich als Symbol der Wandlung, erlebt eine Selbstermächtigung. Ihre Verwandlung in ein Monster reflektiert die Entmenschlichung, doch sie erhebt sich über ihre Peiniger und wird zur Figur der Stärke.
Diese Heldinnen teilen die Erfahrung des Opferseins, erleben jedoch mächtige Transformationen. Ihre Geschichten enden nicht mit ihrer Opferrolle; sie suchen Erlösung, die sie in uns allen finden. Irenas Serie eröffnet einen vielschichtigen Dialog über weibliche Macht, Verlust, Transformation und Wiedergeburt, der sowohl mythologisch als auch menschlich ist.
Sonja Siblik, Galeristin
2024: ArteMisia @ EGA Frauenkulturzentrum
“Die Frau” als Sammelbegriff unterschiedlichster Persönlichkeitsausprägungen, Denkmuster, Charaktere und Erscheinungsformen ist in sich selbst Mannigfaltig, zudem ändert sich die kollektivgesellschaftliche Sicht auf “Die Frau” von Außen beständig – sie geht mit der Mode, ist gekoppelt an die technologisch-wissenschaftliche Entwicklung und öffnet neue Tiefen mithilfe fortschreitender psychologischer Erkenntnisprozesse.
Die Vielgesichtigkeit des Frauenarchetypus versucht die Ausstellung “Arte Misia” an- und auszusprechen, wobei demütig zugegeben werden muss, dass die Begrifflichkeit der Weiblichkeit an sich kaum mit einer auch so gut durchdachten Präsentation erreicht werden kann. “Arte Misia” versucht sich in der Vielzahl der vorgestellten künstlerischen Positionen der divergierenden Ausdrucksweisen weiblicher Natur in der Welt anzunähern,
verschiedenen Blickwinkeln Raum, Sichtbarkeit und Sprache zu verleihen und zur gemeinschaftlichen Diskussion anzuregen über den Anfang und die Grenzen der weiblichen Identität.
Mag.art Katerina Teresidi, Künstlerin und Projektorganisatorin